Ich bin zwar auch im Winter mit dem MTB unterwegs, aber insbesondere dann wenn es richtig tiefen Schnee oder Matsch hat bin ich auch öfters als Wanderer unterwegs. Ja, solls tatsächlich geben das 'Mensch' mit beidem kompatibel ist.* Blasphemie !? Wer sowas denkt, der fällt beim Thema Bikebergsteigen vermutlich ganz vom Glauben ab.
Zur 'Glaubensrichtung' Wandern. Einfach die Haustüre raus und quer durch den Wald, nichts einfacher als das. Gelegentlich begegnet man abseits der Wege (in nicht 'Schützenswerten Beständen') einer sich schnell aufblasenden "Dickbauchunke" die einem weis machen will das sowas nicht erlaubt sei. Mitten durch den Wald laufen, ja wo gibts denn sowas!? Überraschende Antwort: z.B. in Deutschland. Nicht zu glauben ? Doch :
"§ 14 Betreten des Waldes (1) Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist gestattet. [...]" Quelle Bundeswaldgesetz
Nachdem man also die quakende "Dickbauchunke"hinter sich gelassen hat und man so nach und nach jeden Stein und Baum im näheren Umkreis kennt, geht man auf etwas weitere Tour, oder fährt zur Tour die man dann geht. Damit diese Tour kein 'Reinfall' wird könnte man bei GPSIES einfach nach den Insider-Routen einer 'Trailpetze' suchen und wie diese bewertet wurden. Könnte man, aber da gibts natürlich noch was viiiiiel besseres...
*Trommelwirbel* ;)
Die sogenannten "Prädikatswanderwege" oder "Premiumwanderwege"... ja was denn nun eigentlich ? Gute Frage. Und die passende Antwort findet sich wie fast immer in der "Allwissenden Müllhalde" (Zitat Tim Pritlove):
"Es gibt in Deutschland zwei Prädikate für Wanderwege. Beide sind für jeweils drei Jahre gültig. Das Deutsche Wandersiegel des Deutschen Wanderinstituts e. V. beurteilt jeden Kilometer anhand von 34 Kriterien. Das Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbands beurteilt Abschnitte von 4 Kilometern anhand von 9 Basis- und 23 Wahlkriterien."
http://de.wikipedia.org/wiki/Prädikatswanderweg
"Wanderwege können in Deutschland mit unterschiedlichen Prädikaten ausgezeichnet werden. Es gibt einerseits das Prädikat Qualitätsweg Wanderbares Deutschland des Verbands Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, andererseits das Prädikat Deutsches Wandersiegel des Deutschen Wanderinstituts e.V. In Zusammenhang mit letzterem wird auch von Premiumwanderwegen gesprochen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Wanderweg
Wie das bei Glaubensrichtungen so üblich ist glaubt jeder an etwas andere Kriterien und ist auch anderen Glaubensrichtungen gegenüber unterschiedlich eingestellt. Der "Deutsches Wanderinstitut e.V." scheint demnach etwas konservativer zu sein, wenn man das mal so nennen mag, als der "Deutsche Wanderverband ( Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.)" - Die Kriterien des 'Deutschen Wanderverband' findet man hier. In den Schriften ;) des 'Deutsches Wanderinstitut e.V' kann man nämlich folgendes zu den Kriterien eines Prädikatswanderweg lesen
"Wegenutzung Auto-, Radverkehr negativ "
Quelle
" Konkurrierende Nutzung lineare Aufnahme und gestufte Bewertung Negativ bewertet wird die regelmäßige Nutzung des Weges von anderen Nutzern wie Radlern, Pferden, KFZ Vermeidung von Strecken, die auch von anderen Nutzern häufig benutzt werden"
Quelle
Vergleichbares habe ich beim ' Deutschen Wanderverband' nicht gefunden. Nun gut, ich muss ja nicht an das 'Glauben' was mir da vermittelt werden soll wenn ich, Mensch, auch Mountainbiker, als Wanderer unterwegs bin. Aber wehe dem ich begehe das Sakrileg den Abdruck eines Stollenreifens auf dem Weg der Gläubigen für Prädikatswanderwege nach obigen Kriterien zu hinterlassen.... dann aber rauf auf den Scheiterhaufen mit mir. (?) Oder sollte das nun der Anlass sein die Kreuzzüge zu beginnen, auf der einen Seite eine 'Wanderervertretung', auf der anderen Radfahrerverbände, auf einer weiteren Reitverbände usw. ? Wo hört das dann auf ? Hat die große Schlacht um Wege und Trails längst begonnen? Entscheidet am Ende das Prädikat mit der größeren Durchschlagskraft? Was halten die Jünger davon? Genau, wie sieht das eigentlich die spiritistische Gemeinschaft ;) der 'Mountainbiker'? Der Website der DIMB nach offenbar vollkommen entspannt. Zumindest konnte ich in deren Kriterien nichts finden was unter den Begriff " Konkurrierende Nutzung" fallen würde, also so wie es der 'Deutsches Wanderinstitut e.V.' ausdrückt.
Wenn ich mir die verfügbaren Informationen so anschaue, dann würde ich mich als 'Wegebetreiber' (wäre ich einer) auf der Suche nach einem Prädikat für den 'Deutschen Wanderverband' und nicht für den 'Deutsches Wanderinstitut e.V.' entscheiden. Warum sollte man es sich auch unnötig schwer machen und mit anderen verscherzen? Wobei sich natürlich auch die Frage stellt, was so der 'laufende Meter' Zertifizierung eigentlich kostet (?).
P.S. Mein alter Religionslehrer (ein Pfarrer) bezeichnete mich immer gerne als "Heidenkind", er ahnte wohl damals schon das ich gerne wandere und mit dem Rad fahre. ;)
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* Mit mir sind zumindest auch 36,5% der >9000Mountainbiker die sich an der DIMB Umfrage beteiligt haben gleichzeitig Wanderer (siehe Frage 22).
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