Windkraft im Hunsrück

Lange Zeit standen am Kandrich "nur" 3 Windkraftanlagen und am Hochsteinchen (sowie bei Dörrebach) gar keine. Der Bau neuer Anlagen an diesen Stellen war aber bereits absehbar und so hatte ich vor Baubeginn eine "kleine Bestandsaufnahme", sprich ein paar Bilder und Videos gemacht. Das war am 12. bzw. 20 September 2012 (Videos sind auch in HD/Full HD direkt bei youtube): 



Bereits vor dem Winter 2012/2013 wurde mit den Baumaßnahmen (Rodungen, Zuwege ausbauen etc.) begonnen.

Ein paar Bilder die während der Baumaßnahmen entstanden sind (Bereich Kandrich):
















Video - Wiesen am Hirtenborn bei Oberdiebach/Manubach, Blick auf Kandrich (12. August 2013):



Video des Kranbetreibers:



Gleicher Kran (?) an an einer anderen Baustelle im Hunsrück:


Nun, ziemlich genau 1 Jahr später (12. Sept. 2013) sieht es denn aktuell so aus:



Video - Wiesen am Hirtenborn bei Oberdiebach/Manubach, Blick auf Kandrich und Hochsteinchen:


Am rechten Rand sieht man auch die Anlagen des Windpark Ellern am Hochsteinchen (mit den größeren Enercon E-126) sowie im Hintergrund die Anlagen bei Dörrebach, in Verlängerung der Trasse sieht man ein Teil des Rotors einer der 5 WEA die bei Waldalgesheim steht (auch dort ist ein weiterer Zubau geplant).

Die Wege sind zu einem Teil entsprechend wieder hergerichtet (es werden aber auch noch weitere Kabel an anderen Stellen verlegt):
 


Das Umspannwerk Kandrich (nicht zu verwechseln mit dem nahegelegenen Umspannwerk Oberheimbach):


Weitere Baustellen am Kandrich:

Während am Windpark Ellern am Hochsteinchen die Arbeiten beendet sind und keine weiteren Anlagen u.A. wg. Fledermäusen geplant seien, (Link: Rechtsstreit mit Firma Juwi außergerichtlich beigelegt), wird am Kandrich weiterhin gebaut. Aktuell Erdarbeiten, Wegebau, Kabel, Fundamente etc. für 6 Anlagen (siehe Karte unten), mehr Anlagen sind aber wohl in Planung. In sofern ist dieser Blog eine Art "Zwischenstand" und wird zu einem späteren Zeitpunkt nochmal ergänzt, auch mit Bildern und Videos vom Hochsteinchen.

(Zum vergrößern auf Bild  klicken) - Link zur aktuellen OSM Karte
Baustelle zwischen Ohligsberg und Kandrich

Baustelle am Ohligberg. 5 Stck. WEA Waldalgesheim im Hintergrund

Windkraftanlagen im Hunsrück:

Da dieser Beitrag auch "Windkraftanlagen im Hunsrück" heißt dazu noch etwas. Wirft man einen Blick vom Binger Wald, genauer unterhalb Salzkopf, in Richtung Hunsrück sieht die Energiewende im Hunsrück so aus:
Windkraftanlagen im Hunsrück, Blick von unterhalb Salzkopf - 11. August 2013
Natürlich hat man von dieser Stelle einen recht weiten Bereich im Blick (Die "Bergreihe" im Hintergrund/ am Horizont) ist die Eifel, aber dennoch entspricht das so natürlich dem Ausblick vor Ort (Mitte August 2013). Den "Ausblick" weiter nach links in den Hunsrück setzt sich entsprechend fort. Zu der Trasse (380kV, 110kV, 110kv Bahnstrom (?)) im Vordergrund wird sich vermutlich eine weitere Leitung (Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ)) einfinden in den nächsten Jahren wie man den Veröffentlichungen in Sachen Netzbau nach vermuten kann. Ob das in der Form passiert als das die Leitungen auf bestehenden Mastsystemen integriert werden bleibt abzuwarten.

"...die in der Nordsee durch Windenergieanlagen erzeugten Strommengen im Zusammenhang mit Vorhaben Nr. 1 in den Süden Deutschlands transportiert werden. Neben dem Abtransport von Offshore-Windenergie besteht auch der Bedarf zum Abtransport der verstärkt eingespeisten Onshore-Windenergie."

Quellen:

http://www.netzentwicklungsplan.de/content/netzentwicklungsplan-2013-zweiter-entwurf
http://www.netzausbau.de
http://www.netzausbau.de/cln_1931/DE/Vorhaben/BBPlG-Vorhaben/BBPlG-Vorhaben-node.htm


Franzosenkopf, Welterbe Oberes Mittelrheintal :


Man kann denke ich auch pauschal festhalten das die Baustellen und Planungen weiter in Richtung Rhein "wandern", entsprechend des zwischenzeitlich veröffentlichten Windatlas auch nicht ganz soo verwunderlich.
http://www.windatlas.rlp.de/windatlas/

Wobei die entsprechende Kritik daran nicht fehlt:

http://www.windkraftfreier-soonwald.de/das-bündnis/bündnisaktivitäten/


Blick vom Franzosenkopf ins Mittelrheintal (auf u.A. Lorch)

Blick auf den Franzosenkopf vom Rheinsteig bei Lorch

Es war auch bereits zu lesen das die Gemeinden Niederheimbach, Oberheimbach und Trechtingshausen einen Pachtvertrag zur Errichtung und zum Betrieb eines Windparks auf dem Franzosenkopf mit der Firma JuWi abgeschlossen haben. Abweichend zu den durch die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe beschlossenen Vorranggebieten und Eignungsgebieten im Regionalplan Rheinhessen-Nahe, Teilplan Windenergienutzung.

Quellen:
http://niederheimbach.welterbe-mittelrhein.de/aktuelles/news-detailansicht/datum/2012/10/03/windpark-auf-dem-franzosenkopf/

http://www.pg-rheinhessen-nahe.de/Karte_zum_TPWE_A0_300_dpi_Druck.pdf

http://www.pg-rheinhessen-nahe.de/TPWE_genehmigt_02_07_12_Druck_neu.pdf 

Also im  "Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal", dessen Fläche wie oft vermutet nicht nur die unmittelbaren Hänge links und rechts des Rheins umfaßt, siehe Karte des Welterbegebiets. Man darf gespannt sein wie die "Sichtachsenstudie zu Windkraft im Welterbe Oberes Mittelrheintal" ausgeht....


Das Thema Windkraft gewinnt im Hunsrück (und andernorts) jedenfalls auf verschiedene Art und Weise aktuell an Fahrt:

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/hunsrueck_artikel,-Windkraft-im-Hunsrueck-Gegner-protestieren-Freunde-feiern-_arid,1038247.html 

Update 19.09.2013:

Zum Thema Sichtachsenstudie:

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/hunsrueck_artikel,-Unklar-Wie-wirken-Kratzenburger-Windraeder-aufs-Welterbe-_arid,1040751.html

"[...] In einem Antwortschreiben an den Bopparder Beigeordneten Heinz Bengart bestätigt der Direktor des Welterbekomitees die Einschätzung von Icomos: Auch außerhalb der Randzone des Welterbegebietes vorgesehene Windräder bedürfen der Zustimmung der Unesco, wenn sie die visuelle Integrität des Welterbes beinträchtigen könnten.

Die vom Kulturministerium gemeinsam mit dem Welterbe-Zweckverband in Auftrag gegebene Sichtachsenstudie soll Aufschluss darüber geben, welche der geplanten Windräder den hohen ästhetischen Ansprüchen eines Unesco-Welterbes zuwiderlaufen. Die Studie muss der Unesco in jedem Fall vorgelegt werden.

Bereits bei der Bereisung des Mittelrheintales durch einen Icomos-Vertreter im Dezember 2012 wurde das Ziel formuliert, anhand der Studie eine visuelle Beeinträchtigung des Welterbes durch Windräder zu verhindern. Solange die Unesco die Ergebnisse der Studie nicht abgesegnet hat, dürfen im Rahmenbereich des Welterbegebietes keine Windräder genehmigt werden. In der Kernzone des Welterbes ist Windkraft sowieso tabu.

Außerhalb des Rahmenbereiches

Vom Moratorium sind lediglich rechtsrheinische Standorte von Windkraftanlagen betroffen. Im linksrheinischen Raum sind derzeit keine Anlagen unmittelbar im Rahmenbereich ausgewiesen. Aber es gibt mehrere Standorte von Windrädern, die zwar außerhalb des Welterbegebietes liegen, aber wegen der Höhe der Anlagen von 200 Metern optisch in die Unesco-Kulturlandschaft hineinwirken. Deshalb hat das Wirtschaftsministerium bereits im Mai auf Anfrage unserer Zeitung die Auffassung vertreten, "mit möglichen Standorten außerhalb des Rahmenbereiches des Weltkulturerbes im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sensibel umzugehen, wenn es zu Sichtbeziehungen zum Weltkulturerbe kommen kann. [...]"


Update 22.09.2013:

Bei diesen Anlagen geht es nicht um die weiter oben bereits erwähnten 6 Anlagen die bereits im Bau sind, sondern um 5 zusätzliche:

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bingen/vg-rhein-nahe/bacharach/13462600.htm


" [...] Geplant sind fünf neue Windräder im Bereich des Kandrichs/Ohligsbergs. Alle Flächen liegen außerhalb des im Regionalplan Rheinhessen-Nahe ausgewiesenen Vorranggebietes.

 Drei Windräder sollen auf Oberdiebacher Gemarkung, zwei auf Weilerer errichtet werden. Das gesamte Areal ist 43 Hektar groß. Die Realisierung allerdings bleibe offen, so VG-Chef Franz-Josef Riediger [...]"

Update 11.10.2013:

 "Nicht nur das Kerngebiet, sondern auch die Ränder des Welterbes Oberes Mittelrheintal im Land sollen für Windräder tabu sein, hat der Ministerrat beschlossen. Das lässt Gemeinden offenbar über einen Austritt aus dem Welterbe nachdenken. [...]  „soll der Ausschluss der Windenergienutzung im Rahmenbereich des Unesco-Welterbegebietes durch entsprechende Zielfestlegungen in den Regionalplänen (...) verankert werden.“ Demgegenüber hatte Mainz bisher stets verlauten lassen, dass zunächst einmal eine sogenannte Sichtachsenstudie ausgewertet werden soll, um zu sehen, ob und wo Windräder das Welterbe tatsächlich stören. Dies sei nötig, um den Status des Unesco-Welterbes nicht zu gefährden."

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-ems_artikel,-Oberes-Mittelrheintal-soll-komplett-ohne-Windraeder-bleiben-_arid,1050490.html


Update 16.11.2013:Die Anlagen wachsen weiter 'in den Himmel'. Hier der aktuelle Stand der Anlage am Ohligsberg (WP Kandrich, WEA3, Enercon E-101) :

 

Auch ein neu angelegter Zuweg (für eine andere Anlage) wurde zwischenzeitlich asphaltiert - rechts im Bild:
In Sachen Sichtachsenstudie gibt es neues: "Am 20. November wird die Sichtachsenstudie Windkraft offiziell vorgestellt, berichten gut informierte Quellen."

Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/region_artikel,-Welterbe-Debatte-um-die-Studie-zur-Windkraft-_arid,1065776.html

Erinnert sich eigentlich noch jemand an "The Tripods - Die dreibeinigen Herrscher" ? ;)
http://youtu.be/lLBUnfr0BFE?t=6m42s


Update 20.12.2013:

Link /Download der "Sichtachsenstudie – Windkraft und
UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal":

http://www.welterbe-oberes-mittelrheintal.de/fileadmin/user_upload/pdf-Dateien/Sichtachsenstudie_Welterbe-OM_Dez-2013.pdf

Anlagen, weitere Karten usw. siehe:
http://www.welterbe-oberes-mittelrheintal.de/

Zwei Bilder daraus (Quelle siehe oben) die den Franzosenkopf zeigen:


Update 21.04.2014:
Mit den Baustellen ging es seit dem letzten Update, sicherlich auch aufgrund des sehr milden Winters 2013/2014, zügig voran:

Windkraftanlage am Ohligsberg / Kandrich am 21.03.2014

Auch sind wieder ein paar neue Baustellen dazu gekommen, solche bei denen man bereits ein Teil des "Turms" sowie die Kräne sieht:
Neue Baustellen am Kandrich am 21.03.2014
Aber auch solche die man auf obigen Bild nicht direkt erkennt, also bei denen noch der Erdbau und zum Teil schon die Erstellung der Fundamente läuft. In der "steilen Loipe" ;) rechts im Bild werden die Kabel zum Umspannwerk Kandrich entlang des Ohligsberg verlegt. Auf die Nabe dieser Anlage wird man nach Fertigstellung vom oberhalb gelegegen Aussichtpunkt am Ohligsberg/Soonwaldsteig "eine schöne Aussicht" haben:

"Panorama" von einer der beiden Windkraftanlagenbaustellen unterhalb Ohligsberg am 19.04.2014


In der Openstreetmap sieht man sehr gut die Lage aller Baustellen rund um den Kandrich:


Windkraftanlagenbaustellen am Kandrich am 21.04.2014
Kleine Randnotiz, ein "interessantes" Projekt (Planung) in der Nähe ist das "PSW Heimbach". Hier geht es auch weiter vorwärts. Sprich Einleitung des Raumordnungsverfahren. Unterlagen finden sich bei der SGD Süd hier.

"Geplantes" PSW-Heimbach
Quelle: PSW-Heimbach

Update 09.05.2014:
Aktueller "Rundumblick" vom Kandrich  bzw. Ohligsberg am 09.05.2014:



Update 18.06.2014:
Ein paar aktuelle Bilder vom 16.06.2014:

 

 
 Der Kran gibt schonmal einen Vorgeschmack auf den künftigen Ausblick am Ohligsberg.
Neues gibt es auch in Sachen Windkraft am Franzosenkopf:

"[...] Sollte eine Genehmigung hier Erfolg haben, geht es um rund 20 Windkraftanlagen im direkten Sichtbereich von Bacharach,[...]"

Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/bingen/vg-rhein-nahe/bacharach/fdp-gegen-weitere-windkraftanlagen_14222183.htm

 
Update 28.06.2014:
Baustelle am Ohligsberg am 22.06.2014:


Update 17.08.2014:
Baustelle am Ohligsberg am 22.06.2014:


Alle Anlagen (bisher 15) die man auf den Photos sieht sind in Betrieb. siehe "Offizielle Einweihung":

 



Aktueller Wegezustand:




 Video vom 17.08.2014 am Aussichtspunkt Ohligsberg:


Update 04.10.2015:
Blick auf den Kandrich (03.10.2015) mit zwischenzeitlich einer weiteren Windkraftanlage:

Blick auf den Kandrich am 03.10.2015

Das Raumordnungverfahren zum Pumpspeicherwerk in Niederheimbach ist abgeschlossen. Siehe: http://psw-heimbach.de/raumordnungsverfahren/
Ob es nun weitergeht scheint nach meinem Eindruck nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit zu sein. Manche argumentieren es bräuchte das PSW wg. der Erneuerbaren Energien, andere das insbesondere Photovoltaik (PV) dazu beiträgt das PSW sich "eher weniger" rechnen würden weil PV genau dann ihre Leistungsspitze haben wenn auch der Verbrauch seine Spitze hat. PSW würden daher mittelfristig nicht gebraucht. Auch das Argument PSW wären in erster Linie eine "Laufzeitverlängerung" für konventionelle Kraftwerke, wurde nach meinem Eindruck schon lauter. Eine paar Links zu dem Thema:

http://www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publikationen/Studien/Speicher_in_der_Energiewende/Agora_Speicherstudie_Web.pdf

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-energiesystem-deutschland-2050.pdf

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-100-erneuerbare-energien-in-deutschland.pdf

Das der Landkreis Rhein-Hunsrück unabhängig von der PSW Planung der Stadtwerke Mainz AG in Sachen Windkraft noch so einiges vor hat kann man hier auf einer Karte sehen:
http://www.geoportal-rheinhunsrueck.de/fachkarten/erneuerbare-energien

Dort kann man entnehmen was an Windkraftanlagen schon steht, gebaut wird und geplant ist. Der ursprüngliche Gedanke, wie er in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten dann doch mal zu hören war, die Windenergie ausschließlich regional, also unmittelbar vor Ort zu verbauchen dürfte allerspätestens seit Bekanntwerden folgender Planung hinfällig sein: "Standortplanung Errichtung einer 380-kV-Anlage und Erweiterung einer 110-kV-Anlage bei Erbach."  "Zufällig" in Sichtweite zum Kandrich - bzw. natürlich in Nähe der vorh. Anlage:
http://netzausbau.amprion.net/projekte/umspannanlage-bacharach/downloads
http://netzausbau.amprion.net/sites/default/files/bacharach_buergerinfo-folien_august_2015.pdf


Umspannanlage Erbach - Quelle Amprion
Umspannanlage Erbach - Quelle Amprion
Andere/weitere Baustelle. Mal sehen ob "Ultranet" dann künftig den Weg nach Süden durch Hessen oder doch noch  am Ende die Alternative durch Rheinland-Pfalz/ den Hunsrück nimmt:
https://www.transnetbw.de/de/ultranet/leitung

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