Samstag, 31. Dezember 2016

Flocken im Winter (-Diesel)


-12°C, der Boden gefroren. Das beste Wetter um im Wald zu arbeiten. Jedoch, wenige hundert Meter hinter der Garage steht mal wieder der Traktor. Diesel ausgeflockt, versulzt. Nichts geht mehr. Trotz Winterdiesel der angeblich bis -20°C (oder darüber hinaus) funktionieren soll. So erging es vielen z.B. im Winter 2011/2012, auch vielen Autofahrern.


Wie kann das sein?


Die möglichen Verdächtigen:

- Natürlich der getankte Diesel
- Der Biodieselanteil von 7% (je nach Sorte),
- Die Tankstelle
- Der Hersteller des Fahrzeugs der konstruktiv irgendwo Murks gebaut haben könnte
- Der Dieselfilterhersteller
- Der Gesetzgeber der die Anforderungen an den Diesel festlegt und zu niedrige Anforderungen gemacht haben könnte zu Lasten des Diesel tankenden Kunden.
- Der Fahrer hat etwas falsch gemacht.

Ein Anlass sich mal mit dem Thema zu beschäftigen, nicht zuletzt deswegen weil ich das Problem schließlich seinerzeit loswerden wollte.

Zunächst mal das Offensichtliche: Die gut geladene Batterie hat dank Batterieladegerät mit Erhaltungsfunktion keine Mühe den Motor zum laufen zu bekommen. Nachdem dieser läuft übernimmt die Lichtmaschine die Stromversorgung. Abfahrt. Nach wenigen Hundert Metern verliert der Motor langsam Leistung und geht dann ganz aus. Danach lässt er sich trotz längerem "orgeln" des Starters nur kurz zum Leben erwecken. Das einzige was hier hilft ist Abschleppen. Die "alten Hasen" im Ort wissen natürlich was hier los ist. Der Diesel ist versulzt (Paraffin > Wachskristalle). Ein Blick in den Tank verrät folgendes: Eine feine Schicht an der Oberfläche und eine milchig weiße abgesetzte Schicht am Boden des Tanks. Im "Schauglas/Vorfilter"(direkt am Tank) kann man zusätzlich abgesetztes gefrorenes Wasser sehen. Bei -12°C nicht verwunderlich. Am Schauglas unterhalb des Dieselfilter kann man ebenfalls das milchige Sediment sehen. Montiert man den Filter ab kommt einem der Sulz aus dem Filter entgegen....


Wie wird man das Problem (zunächst) los ?

Da sich die Kristalle erst bei höherer Temperatur wieder auflösen muss der Traktor in eine warme Garage. Reinstellen und einfach abwarten. Wenn es schneller gehen muss: Tank leerpumpen und Diesel ins warme Stellen. Darauf achten das nirgendwo Luft ins System kommt, sonst hat man gleich das nächste Problem.. Filter vorsichtig mit dem Fön, keinesfalls Heißluftfön oder offener Flamme, anwärmen. Man kann natürlich auch den Filter wechseln, notwendig ist das allerdings nicht, da der Filter keinen Schaden nimmt. Geht aber natürlich schneller als mit dem Fön den Filter zu erwärmen.

Wurde damit aber die Ursache behoben ? Natürlich nicht! Das Problem wird sich unter gleichen Außenbedingungen exakt genau so wiederholen da man an den Gegebenheiten nichts geändert hat. Der neue Filter wird dazu wenig bis nichts beitragen. Man wird also wieder liegen bleiben.


Ursachen:

Bekannt ist, dass es an der Tankstelle in Deutschland, abhängig von der Jahreszeit, unterschiedlichen Diesel gibt:

Bezeichnung    CFPP-Wert    Zeitraum
Sommerdiesel    0 °C    15.04. – 30.09.
Übergangszeit    −10 °C    01.10. – 15.11.
Winterdiesel    −20 °C    16.11. – 28.02.
Übergangszeit    −10 °C    01.03. – 14.04

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Winterdiesel

Wie kann es also sein, dass der Winterdiesel bei -12°C versulzt wenn der CFPP Wert -20°C ist?

Dazu muss man sich zunächst klar machen was der CFPP-Wert (Cold Filter Plugging Point,) überhaupt ist. Der Wert gibt die Filtrierbarkeitsgrenze an, bei dem ein Prüffilter unter definierten Bedingungen verstopft.

"Der Cold Filter Plugging Point (CFPP) - der Temperaturgrenzwert der Filtrierbarkeit –
wird bei Dieselkraftstoffen und Heizölen nach der EN 116: 1997-11-01 bestimmt. Bei
dieser Analyse wird eine Kraftstoffprobe abgekühlt und bei jedem Grad bei einem
Unterdruck von 200 mm Wassersäule durch ein Drahtsieb mit einer Maschenweite
von 45 μm gesaugt. Wenn innerhalb einer Minute ein Volumen von 20 ml Kraftstoff
nicht mehr durch das genormte Drahtsieb gesaugt werden kann, ist der Temperaturgrenzwert
der Filtrierbarkeit dieser Probe erreicht"



Quelle: https://zidapps.boku.ac.at/abstracts/download.php?dataset_id=7340&property_id=107 
siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Filtrierbarkeitsgrenze

Ergebnis: Der Filter mit dem im Labor getestet wird hat 45µm (0,045mm).

Quelle 2: Handbuch Dieselmotoren S.100/101 Auszug: http://goo.gl/T3gmj


Dort wird auch kurz auf das Thema Einfluss der Motorwärme (Filterposition) u. Filterheizung eingegangen. Dazu später mehr.

Die Frage die man sich nun stellen sollte, entsprechen die Prüfbedingungen den Bedingungen im Fahrzeug (Traktor)?

Die heute verbauten Filter im Fahrzeug sind deutlich feiner, sprich im Bereich 10µm, die meisten für neuere Diesel noch feiner, also 3µm. Pumpe-Düse und Common Rail lassen grüßen.

Quelle: http://www.kfztech.de/gast/zeuschner/dieselfilter.htm

Dieser 4,5 bis15 fache Unterschied zwischen Test und "Realität" trägt meiner Meinung nach maßgeblich dazu bei, erklärt aber noch nicht allein wieso es zu Problemen kommt. Mit -12°C liegt man schließlich noch oberhalb von -20°C.

Dazu passend folgendes Bild was bei -11,7°C entstanden sein soll - man erkennt deutlich den abgesetzten "Sulz": http://up.picr.de/9560819vqt.jpg


Nun, der entscheidende Punkt, sogar im wörtlichen Sinn, ist der CP - Cloud Point. Das ist die Temperatur an dem die Ausscheidung von Kristallen im Diesel beginnt.

siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Cloudpoint

Damit lässt sich erklären warum die Probleme durchaus schon bei einstelligen Minusgraden beginnen können. Ausführlich erklärt auch hier:
http://opus.ub.uni-bayreuth.de/volltexte/2004/122/


Bei einem Diesel Anbieter (ARAL) selbst finden sich folgende Angaben:

"Kältefestigkeit"
Filtrierbarkeit (CFPP) °C
Sommerdiesel 0 bis – 10
Winterdiesel –20 bis –28

Beginn Paraffinausscheidung (CP) °C
Sommerdiesel 0 bis +5
Winterdiesel –5 bis –10


Quelle: Aral Dieselkraftstoff Broschüre Seite 37  http://www.aral.de/assets/bp_internet/aral/aral_de/STAGING/local_assets/downloads_pdfs/d/Dieselkraftstoff_Broschuere.pdf


Der ADAC kommentiert die Zusammenhänge ohne weitere Angaben schlicht und ergreifend mit:

"Auf die Norm ist kein Verlass"

Quelle: https://www.adac.de/infotestrat/adac-im-einsatz/motorwelt/Winterdiesel_Test.aspx?ComponentId=160288&SourcePageId=6729

Wen interessieren heute schon Details oder wer daran Schuld ist....? Von einer Lösung ganz zu schweigen.

Auch hierzu lohnt nochmal ein kurzer Blick in die Wikipedia:

"In Australien wird der CFPP-Wert typisch auf 2 °C unter dem Cloudpoint gelegt."
Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Winterdiesel

Man sieht also das die Australier etwas anderes an die Sache herangehen.

Davon abgesehen das die Norm auch noch Klassen für tiefere Temperaturen kennt ( siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/EN_590 ) bleibt abzuwarten ob realistischere Testbedingungen geschaffen werden und ob neben dem CFPP auch der CP stärker gewichtet wird. Eine Stelle an der es hapert ist damit schonmal klar...


Weitere Verdächtige:

Eingangs habe ich erwähnt das im Vorfilter auch abgesetztes Wasser gefroren war. Das (gefrorene) Wasser trägt, je nach Filterkonstruktion, natürlich dazu bei das auch der Filter selbst an Fläche verliert / verstopft. Möglich aber unwahrscheinlich dürfte sein das die Tankstelle Diesel "verzapft" der einen deutlich erhöhten Wasseranteil hat. Verglichen mit der Menge an entstehenden Paraffinkristallen spielt das nach meiner Beobachtung aber eine untergeordnete Rolle. Dennoch lohnt es sich das mal etwas näher hinzuschauen. In der Wikipedia findet man dazu einen interessanten Hinweis:

"Daneben dienen die senkrecht installierten Filtergehäuse zur Abscheidung von spezifisch schwererem Wasser, das durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit oder mangelhafte Treibstoffqualität eingebracht wurde. Dieses Wasser sammelt sich auf dem Filtergrund an. Im Rahmen der regelmäßigen Wartung kann eventuell vorhandenes Wasser über eine häufig drehbare Vorrichtung abgelassen werden. Insbesondere bei der Verwendung des stark hygroskopischen Biodiesel können verkürzte Wartungsintervalle erforderlich werden."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftstofffilter

Weiter dazu findet sich bei einem Filterhersteller folgendes:

"Eine schlechte Kraftstoffqualität mit einem hohen Anteil an Wasser kann dafür ebenso die Ursache sein, wie die Falschbetankung oder der Eintrag von Wasser über die Tankbelüftung und Kondensation. Zu den Folgen zählen Korrosion und Kavitationseffekte an Injektoren, Ventilen und der Einspritzpumpe – die bis zum Systemausfall führen können. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass freies Wasser mikrobiologische Wachstums- und Korrosionsprozesse verursacht, die häufig zu vorzeitigem Verblocken des Kraftstofffilters [...] führen.

Quelle: https://www.mann-hummel.com/de/corp/aktuelles/news/newsdetails/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=809&cHash=3f00cb5b8f0b9adac682f2f09cca13be

Hier kommen also mehrere Punkte zusammen. Durch den mittlerweile üblichen Biodieselanteil von 7% hat man früher oder später mehr Wasser im Diesel, der Biodiesel in Kombination mit dem höheren Wasser führt zu einem ganz anderen Problem, zu einem Wachstum von Bakterien und Pilzen im Diesel:


https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselpest

Ein Problem das unter vielen Motorbootfahreren oder denen die andere Dieselmotoren selten benutzen bekannt ist. Auch ich kann ein Lied davon singen nachdem ich die braune Pampe in einem Spätsommer aus dem Kraftstoffsystem entfernen musste (Tank leer machen, Filter wechseln etc.) - Die Sommervariante der Versulzung. Lange Rede kurzer Sinn, diese Zusammenhänge (Wasser/Biodiesel/Dieselpest) kann im Winter auch ihren Teil dazu beitragen das man eben nun noch "etwas früher" liegen bleibt - wenn nicht sogar bereits im Sommer.

Zu den Wintereigenschaften von Biodiesel finden sich hier eine Menge Informationen:

https://zidapps.boku.ac.at/abstracts/download.php?dataset_id=7340&property_id=107


Hat der Fahrzeughersteller einen Einfluss?

In Fahrzeugen ist meistens eine Kraftstoffvorwärmung (z.B. Filterheizung bzw. Dieselheizung) verbaut. Sprich der durch die Kraftstoffleitung bzw. den Filter fließende Diesel wird erwärmt. Je nach Leistung und Einbausituation kann damit die Einsatzgrenze mehr oder weniger weit nach unten verschoben werden, oder sogar die vorhandene Ausflockung beseitigt werden. Das erklärt warum manche Hersteller im inter mehr, andere weniger Probleme haben. Also das eine Fahrzeug bei -12°C, das andere bei -28°C liegen bleibt.

Wenn die Entnahme im Tank, die meistens unten und nicht per Schwimmer erfolgt, es aber bereits mit einem stark ausgeflocktem Tank zu tun hat ist es nicht überraschend wenn eine Filterheizung mit geringer Leistung hier keine Abhilfe mehr schafft  - oder das Kraftstoffsystem womöglich an ganz anderer Stelle verstopft.

Das man Informationen dazu nicht in einem "Auto-Hochglanzprospekt" findet verwundert sicher niemanden...


Lösungen - Was tun wenn man davon abhängig ist was die Tankstelle liefert?

Zunächst sollte man natürlich dafür sorge tragen das man nicht im kalten Winter mit Sommerdiesel unterwegs ist. Das "einlagern" von Winterdiesel, erst recht mit Biodieselanteil, für den nächsten Winter, kann allerdings einen erhöhten Wasseranteil und die Dieselpest zur Folge haben. Ein Wort zur Warnung: Das Problem der Versulzung im Winter lässt sich wesentlich einfacher in den Griff bekommen als wenn man erstmal von der Dieselpest betroffen ist!


Ich verwende mittlerweile nur noch ARAL Ulimate Diesel. Nicht weil ich mit ARAL verbandelt bin, sondern diese Dieselsorte hat zwei Vorteile für meinen Traktor: Zum einen wird sie ganzjährig in "Winterqualität (-24°C)" angeboten - wenn auch hier der Cloud Point höher liegt. Das hat den Zweck das ich mir keine Gedanken um Sommerdieselreste im Tank machen muss. Zum anderen ist ARAL Ultimate Diesel frei von Biodiesel!

" Dem Hochleistungskraftstoff Aral Ultimate Diesel wird in der Regel kein Biodiesel zugesetzt, er kann aber Spuren von FAME enthalten."

Quelle: http://www.aral.de/de/retail/kraftstoffe-und-preise/unsere-kraftstoffe/biogene-kraftstoffzusaetze.html 

Trotz fehlendem Biodiesel setze ich, nach einer Dieselpestepisode, dem Diesel ein Mittel gegen "mikrobielle Kontamination" zu (Grotamar). Reine Vorsorge. Seit dem ist Ruhe! Da mein Traktor vergleichsweise wenig läuft spielen die höheren Kosten des Diesel und des Grotamar durch den geringen Gesamtverbrauch keine Rolle. Randnotiz: Es hat, neben den Kosten, schon seine Gründe warum in der Allgemeinen Luftfahrt (JET A1) kein "Biosprit" zugemischt wird...

Sind allein dadurch sämtliche meiner Probleme behoben?  Jein, mit der Dieselpest habe ich keine Probleme mehr. An der CFPP / CP Problematik / Norm bzw. daran was die Tankstellen liefern müssen ändert sich scheinbar nichts. Eine einfache Lösung - Polardiesel z.B. Klasse 2 (CFPP -32°C CP -20°C) (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/EN_590 ) wird es hier Deutschland so schnell sicher auch nicht geben. Leider.


Um das eigentliche Problem in den Griff zu bekommen blieb mir also nur das nachrüsten einer Kraftstoffvorwärmung - ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) inklusive. In diesem Fall eine Diesel-Therm.  Die schalte ich bei Bedarf zu. Mehr Infos beim Hersteller: http://www.diesel-therm.de/

Ergebnis: Kurz und knapp: Liegen bleiben abgestellt. Der nächste kalte Winter kann gerne kommen und die Dieselpest kann mir auch gestohlen bleiben!

Für diejenigen die aus Kostengründen weder ARAL-Ultimate noch eine (zusätzliche) Kraftstoffvorwärmung einsetzen möchten kann ein Fließverbesserer durchaus etwas bewirken. Mit z.B. "Liqui Moly Diesel Fließ-Fit" lässt sich Diesel laut Hersteller bis zu -31°C "fit" machen. Wichtiger Hinweis: Sind die Kristalle allerdings erst mal ausgeflockt kann man sie mit Fließverbesserer im kalten Zustand nicht wieder auflösen! zudem soltle man sich bewusst machen, dass man im wesentlichen den CFPP-Wert und nicht den CP Wert verbessert. Allerdings bekommt man damit im vorhinein ggf. einen Rest Übergangsdiesel oder gar Sommerdiesel im Tank ein Stück weit, je nach Temperatur, in den Griff.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Windkraftanlagen im Hunsrück (u.A. Kandrich, Hochsteinchen, Franzosenkopf) Update 04.10.2015

Update 04.10.2015:
Anmerkung: Zusammenfassung mit vorherigen Beiträgen siehe hier: Link

Blick auf den Kandrich (03.10.2015) mit zwischenzeitlich einer weiteren Windkraftanlage:

Blick auf den Kandrich am 03.10.2015

Das Raumordnungverfahren zum Pumpspeicherwerk in Niederheimbach ist abgeschlossen. Siehe: http://psw-heimbach.de/raumordnungsverfahren/
Ob es nun weitergeht scheint nach meinem Eindruck nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit zu sein. Manche argumentieren es bräuchte das PSW wg. der Erneuerbaren Energien, andere das insbesondere Photovoltaik (PV) dazu beiträgt das PSW sich "eher weniger" rechnen würden weil PV genau dann ihre Leistungsspitze haben wenn auch der Verbrauch seine Spitze hat. PSW würden daher mittelfristig nicht gebraucht. Auch das Argument PSW wären in erster Linie eine "Laufzeitverlängerung" für konventionelle Kraftwerke, wurde nach meinem Eindruck schon lauter. Eine paar Links zu dem Thema:

http://www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publikationen/Studien/Speicher_in_der_Energiewende/Agora_Speicherstudie_Web.pdf

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-energiesystem-deutschland-2050.pdf

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-100-erneuerbare-energien-in-deutschland.pdf

Das der Landkreis Rhein-Hunsrück unabhängig von der PSW Planung der Stadtwerke Mainz AG in Sachen Windkraft noch so einiges vor hat kann man hier auf einer Karte sehen:
http://www.geoportal-rheinhunsrueck.de/fachkarten/erneuerbare-energien

Dort kann man entnehmen was an Windkraftanlagen schon steht, gebaut wird und geplant ist. Der ursprüngliche Gedanke, wie er in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten dann doch mal zu hören war, die Windenergie ausschließlich regional, also unmittelbar vor Ort zu verbauchen dürfte allerspätestens seit Bekanntwerden folgender Planung hinfällig sein: "Standortplanung Errichtung einer 380-kV-Anlage und Erweiterung einer 110-kV-Anlage bei Erbach."  "Zufällig" in Sichtweite zum Kandrich - bzw. natürlich in Nähe der vorh. Anlage:
http://netzausbau.amprion.net/projekte/umspannanlage-bacharach/downloads
http://netzausbau.amprion.net/sites/default/files/bacharach_buergerinfo-folien_august_2015.pdf


Umspannanlage Erbach - Quelle Amprion
Umspannanlage Erbach - Quelle Amprion
Andere/weitere Baustelle. Mal sehen ob "Ultranet" dann künftig den Weg nach Süden durch Hessen oder doch noch  am Ende die Alternative durch Rheinland-Pfalz/ den Hunsrück nimmt:
https://www.transnetbw.de/de/ultranet/leitung

Sonntag, 30. August 2015

Packliste Alpen

Meine Packliste angelehnt an die Packliste von Alpen-Biken. Gedacht für Touren mit Übernachtungen in Pensionen, Refugios, Hütten,.... also nicht unter freiem Himmel. Ausreichend für z.B. 8 Tage 450km/15000 hm. Zum Teil habe ich Ergänzungen oder konkrete Produkte dazugeschrieben damit man sich besser vorstellen kann was gemeint ist bzw. in welchem "Funktions- und Gewichtbereich" etwas aufgehoben ist.

Nur für Übernachtungen unter freiem Himmel (Sommerhalbjahr "Mitteleuropa") zusätzlich zur Liste unten:
- ISOmatte (Thermarest Prolite ca. 450g )
- Leichter Daunenschlafsack (VAUDE Sioux 100 SYN ca. 600g)
- Malerfolie als Unterlage (ca. 100g)
- Ggf. ein Tarptent wenn Regen (oder fieses Viehzeug) zu erwarten ist

Insbesondere mit Zelt braucht das natürlich zusätzlichen Platz am Rad da sonst der Rucksack extrem groß sein müsste.


Bekleidung:
3x Unterhosen
3x Socken (keine Füßlinge wg. mögl. Gestrüpp etc.)
1x T-Shirt (100% Baumwolle)
2x Trikot (100% Polyester)
1x Trikot/T-Shirt (85% Polyester, 15% Baumwolle, "DRI-Release")
2x Funktionsunterhemd
kurze Radhose (Baggy)
lange Radhose (Baggy) ZIP-OFF (dient auch als "Abendgarderobe")
2x Radunterhose (mit Polster)
Ärmlinge
(Regen-)Jacke mit Kapuze  (Gore-Tex Active Shell)
leichte Bike-Regenhose (VAUDE Men's Tremalzo Rain Pants)
Regenüberzieher für die Schuhe (VAUDE Bike Gaiter)
leichten Pullover (Fleece) (ES Microfleece Troyer 200 g /m^2)
lange Radhandschuhe
Bike-Schuhe
"Ultralight Badeschlappen"
Radhelm
Badehose

Hygiene-Artikel etc.:
2x Packung Papiertaschentücher
Ohropax, gute(!) gegen Schnarcher
Shampoo 50ml
2x Deo 35ml
Seife, Mini (!) 20g Stück Seife (nicht flüssig, da leichter)
Zahnbürste
Zahnpasta 12ml
Reisehandtuch (Salewa Reisehandtuch 120x40cm 105g)
Sonnencreme 2x50ml (mittlerer Hauttyp)
"Labello" mit UV-Schutz (!) ( Sebamed LSF30 )
Creme ("Nivea") 20ml (halb entleerte Pröbchenpackung)
Rasierer
Reisewaschmittel 100ml
kleine Pinzette (gut verpackt damit die "Spitzen" sich nicht verbiegen
Erste Hilfe* (Medikamente, Creme Gegen x,y, z, Pflaster, Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Schmerzmittel)

Ausrüstung:
Rucksack (30-35l)
Landkarten, Wegbeschreibung*
Sonnenbrille
Taschenmesser  (Victorinox Manager reicht - auch dessen Schere zum Fingernagelschneiden ;) )
GPS-Gerät bzw. Handy (Android mit externem Akku) + Ladekabel
kleine Taschenlampe (z.B. Fenix L2D mit Lenker- oder Helmhalter)
Hüttenschlafsack (Salewa Hüttenschlafsack Microfibre 190g)
2x Plastiktüte (Um muffige/ungewaschene Klamotten vorübergehend zu verpacken)
Geld
EC-Karte + Kreditkarte
Pass/Ausweis
Fotoapparat*
leichtes Schloss* (Länge sollte ausreichen um alle Räder zu sichern, ABUS CombiFlex Pro)

Werkzeug:
1x Satz Ersatzbremsbeläge (Vorne+Hinten! )
Kettenöl* (30ml)
Multitool mit Kettennieter u. Speichenschlüssel*
Ersatzschlauch
Kleine Luftpumpe
Flickzeug
kleine Rolle Klebeband*
kleine Zange/Seitenschneider*
Kabelbinder*
Schaltzug*
Kettenschlösser (z.B. 11-fach)

Essen + Trinken:
2x Trinkflasche (2x 0,75l )
Trinkblase (3l)
Multivitaminpulver (pro Tag 1x, am besten in Einzeltüten)
Magnesiumpulver (kleine Einzeltüten für abends - wenn doch Krämpfe)
Tagesverpflegung (kauft man täglich vor dem losfahren vor Ort)
Energieriegel 5 Stck. (Clifbar schmeckt besser als powerbar)

* Braucht man in der Gruppe nur 1x

Ein paar Anmerkungen zu einzelnen Punkten.
Nicht nur das Gewicht ist entscheidend, sondern vor allem auch das Packmaß. Je weniger Platz gebraucht wird desto besser - sonst wird es schnell eng im Rucksack.

- Die "Klamottenliste beinhaltet natürlich auch den "Satz" den man am Körper trägt.

- Die "Ultralight Badeschlappe" kann auch abends als "Ultralight Hüttenschlappe" ;) genutzt werden. "Richtige Schuhe" fressen extrem viel Platz und Gewicht. Daher sind die einzigen richtigen Schuhe die (Flat-)Pedalschuhe tagsüber an den Füßen und für abends die "Ultralight Badeschlappe" angesagt. Nicht einfach nur "Ultralight Hüttenschlappen" weil man die verpilzte Hüttendusche nicht Barfuß betreten will. Wichtig ist das diese natürlich auch "schnelltrockend" sein muss wenn man damit anschließend in der Hütte umherläuft (dann können die Radschuhe weiter auslüften). Ein zusätzliches Schuhpaar von rund 1kg Gewicht ist absolut unnötig!

- Eine Windjacke nehme ich trotz des niedrigen Gewicht nicht mit da man wenn dann genausogut die Gore Tex Active Shell verwenden kann und diese gleichzeitig eine Super Regenjacke ist (mit Kapuze!).

- Ärmlinge. Hört sich erstmal furchtbar nach Rennrad an, haben aber gleich mehrere Verwendungszwecke. Unter der Regenjacke getragen ist diese deutlich angenehmer zu tragen, zum anderen bei leichter Kälte / Wind ggf. eine "Zwischenstufe" zur Jacke. Sehr hilfreich sind sie auch wenn ein Sonnenbrand trotz LSF50 an den Armen droht außer Kontrolle zu geraten.

- Kappe oder Kopftuch (gegen Sonnenstich) verwende ich nicht, ich lasse den gut belüfteten XC Helm (kein schlecht belüftetes AM/Enduro Gelersch) auf. Mit einem eng sitzendem Kopftuch habe ich die Erfahrung gemacht wird es nur schlimmer. Am besten ist ein luftiger Strohhut, aber u.a. etwas unhandlicher...

- Das Baumwoll T-Shirt dient als "Schlaf-T Shirt". Das "Trikot / T-Shirt "85% Polyester, 15% Baumwolle, "DRI-Release" hat eine doppelte Reservefunktion wenn es mal 2 Tage keine richtige Wasch- bzw. Trockenmöglichkeit gegeben hat. Es kann kann als Bike Trikot verwendet werden und es ist noch als als "Schlaf-T-Shirt" angenehm.

- Deo, Zahnpasta etc. Man nimmt natürlich nicht die von zuhause üblicherweise größeren Packungen mit, sondern die kleinen Produktproben aus dem Drogeriemarkt. Diese kann man dort ganz normal kaufen.

- Wasser bekommt man in den Alpen meistens alle paar Kilometer an einem Brunnen (nicht Bach!).  Allerdings kann es schonmal eng werden je nach Temperatur und Tagestourlänge wenn dann doch kein Brunnen auffindbar ist. Daher die Trinkblase die bei Bedarf genutzt werden kann. Die 3l Trinkblase zur Hälfte befüllt wird nicht so dick wie eine kleinere komplett volle Trinkblase und passt daher noch gut in den Rucksack. Sie wird während des Tages nicht nachgefüllt an Brunnen (zu viel gefummel). Dafür sind die Trinkflaschen. Das Multivitaminpulver kommt nur in die Trinkflasche und nicht in die Trinkblase.

- Tagesverpflegung. Man kann aufgrund der Menge und des Gewichts nicht die komplette Tagesverpflegung für die komplette Tour in Form von Riegeln mitnehmen. Die Riegel sind im wesentlichen Reserve. die Tagesverpflegung kauft man vor Ort in einem Supermarkt/ Lädchen, ggf. für 2 Tage im voraus. Also Obst, Kekse etc. Sollte sich unterwegs eine "Einkehrmöglichkeit" geben wird diese natürlich genutzt da man so weniger mitschleppen muss!

- Für die zweite Packung Papiertaschentücher ist man mehr als dankbar wenn der "Flotte Otto" weit ab vom nächsten WC oberhalb der "Blattgrenze" ;) zuschlägt!

- Wenn es nachts in der Hütte, weil jemand das Fenster öffnet, unter dem Mikrofaserschlafsack zu kalt wird, nimmt man sich eine der verfügbaren Decken aus dem Regal... Der Mikrofaserschlafsack hat im wesentlichen "Hygienegründe" da es nicht auf jeder Hütte frische Bettwäsche gibt.

- Neue Bremsbeläge mindestens 1 Woche vor Tourbeginn montieren. Auch wenn die alten noch nicht ganz runter sind. Geht etwas schief (z.B. Schraubenkopf der Belagsicherung  reisst ab > rausdremeln, Gewinde neu schneiden... räusper ) kann man nochmal zuhause rechtzeitig u. entspannt was reparieren oder nachkaufen. Grundsätzlich sollte das Rad und Ausrüstung eine (1) Woche vorher und nicht am abend vorher startklar sein.

- In Sachen Geld ca. 100 EUR pro Tag einplanen (ohne Anfahrt). Im Zweifel hat man eine Reserve wenn man keine Bank findet.


Was man definitiv nicht mit nimmt wg. des Gewicht:
- Reiselektüre in Form eines 1200 seitigen Buches. ;)
- Zwei 10er Packen 60g Riegel (>1,2kg)
- Das JumboFrottee-Strandbadetuch (Viel zu viel Volumen und Gewicht)
- Zusätzliches 1kg Schuhpaar für Abends
- Die nahezu volle (alte) 1 Liter Packung Sonnencreme vom Familienstrandurlaub letztes Jahr
- Irgendwas das noch in den Rucksack passt weil die 30l gerade so nicht ausgefüllt sind


Packliste anderer:

Daniel Bolender:
http://www.alpen-biken.de/packliste.html

Andreas Albrecht:
http://www.transalp.info/packlist.php

Mountainbike-Magazin:
http://www.mountainbike-magazin.de/reise/reisetipps/die-alpencross-packliste.226547.2.htm

Frank Ellenberger:
http://enduro-mtb.com/pro-tips-rucksack-packen-wie-ein-profi/

Donnerstag, 2. April 2015

Tesla Supercharger Waldlaubersheim


Tesla Supercharger Waldlaubersheim

Der 30. Tesla Supercharger Standort in Deutschland ist seit ein paar Tagen (26.03.2015) "online":

Sonntag, 17. August 2014

Windkraftanlagen im Hunsrück (u.A. Kandrich, Hochsteinchen, Franzosenkopf) Update 17.08.2014

Update 17.08.2014
Zusammenfassung siehe hier: LINK.

Alle Anlagen (bisher 15) die man auf den Photos sieht sind in Betrieb. siehe "Offizielle Einweihung":

 



Aktueller Wegezustand:



 Video vom 17.08.2014 am Aussichtspunkt Ohligsberg:




Dienstag, 5. August 2014

Capri Sonne Werk Hamburg

Ich habe mal die Gelegenheit genutzt das Capri Sonne Werk im Hamburger Hafen zu besichtigen (In den silbernen Kuppeln in der Ferne werden die Winterorangen herangereift!). Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle nochmal vertrauensvoll bei meinem "Führer":

;)

Algorithmus zur Panoramaerstellung vs. Dynamik von Jörg Buschka